Reden hilft! - Ausweg in seelischen Krisen
Jeder Mensch ist im Lauf seines Lebens mit den unterschiedlichsten Herausforderungen konfrontiert. In der Regel können wir Probleme und Schwierigkeiten mit unseren Ressourcen meistern. Doch mitunter gelingt das nicht. Manche Herausforderung ist so groß, dass wir daran zu zerbrechen drohen. Eine schwere Erkrankung, Existenznöte, der viel zu frühe Verlust eines geliebten Menschen oder ein schwerer Konflikt ziehen uns den Boden unter den Füßen weg. Von jetzt auf gleich gerät alles ins Wanken. Solche Erfahrungen lösen nicht selten große Ängste in uns aus. Die Angst, mit dem nicht fertig zu werden, was sich wie ein großer Berg vor einem auftürmt, die Angst zu scheitern oder das eigene Ansehen zu verlieren. Manche Menschen verlieren dabei jegliche Hoffnung auf einen Weg aus der Krise. Sie fühlen sich der Herausforderung nicht mehr gewachsen.
Das evangelische Dekanat Kempten hat auf die große Verzweiflung von Menschen in tiefen Krisen reagiert. Im Rahmen der Suizidprävention können sie in seelischen Krisen Beratung in Anspruch nehmen. Es gibt einen Ausweg! Es kann gelingen, einen Weg aus der schwierigen Lebenssituation zu finden, wenn Menschen über ihre Probleme und Belastungen sprechen können.
Die nachfolgenden Adressen bieten sich hierfür an. Sie helfen Ihnen bei Lebenskrisen und psychischen Krisen durch fachkompetente Beratung! Die Beratung ist kostenlos und kann anonym in Anspruch genommen werden.
Pfarrerin Jutta Schröppel
Koordination Suizidprävention
und Seelsorge am BKH Kempten
Bei Lebensgefahr! Rettungsdienst/ Notarzt, Tel. 112
Nachgespräche zum Theaterstück "All das Schöne" im Theater in Kempten
Digitale Orientierungshilfe in der Diskussion um den assistierten Suizid
Alle, die sich mit den juristischen, ethischen und seelsorgerlichen Fragen rund um das Thema Assistierter Suizid auseinandersetzen wollen, finden auf der Webseite www.denkraum-assistierter-suizid.de aktuelle und umfassende Informationen zum Thema, um sich ein eigenes, fundiertes Urteil zu bilden. Neben der aktuellen politischen Debatte und den vorliegenden Gesetzesentwürfen bietet die Website evangelische Perspektiven zum Thema.
Mit der Website www.denkraum-assistierter-suizid.de bietet die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern eine digitale Orientierungshilfe.
Positionspapier der bayerischen Landessynode zum Thema "Assistierter Suizid"
Erweiterung der Handreichung »Meine Zeit steht in Gottes Händen«, 4. Auflage 2020 – hier: Ergänzungen zum assistierten Suizid nach Streichung des § 217 StGB (Stand: 20.3.23)
Telefonseelsorge
Täglich 24 Stunden, anonym, kostenfrei.
0800 111 0 111 / 111 0 222
Chat und Mail: www.telefonseelsorge.de
Pfarrerin Jutta Schröppel
Koordination Suizidprävention und
Begleitung in Krisensituationen.
0151 62769846
Montag und Donnerstag 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Sozialpsychiatrischer Dienst
der Diakonie Kempten Allgäu
Kempten, St.-Mang-Platz 12
0831 540 59 201 / -202
Mo., Di., Do., Fr. 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr
Mi., Do. 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Immenstadt, Sonthofener Str. 17
08323 999 650
Mo. bis Fr. 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Mo., Mi., Fr. 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr
Psychologische Beratungsstelle für
Ehe-, Familien- und Lebensfragen
Kempten, Mozartstr.15
0831 23636
Sonthofen, Hochstr.18
0831 23636
Bürozeiten jeweils:
Montag und Dienstag 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr / 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Mittwoch 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Donnerstag u. Freitag 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr
BKH Kempten
Hilfe bei psychischen Krankheiten, um zu klären,
ob eine stationäre Aufnahme notwendig ist.
Kempten, Robert-Weixler-Straße 46
0831 540 262 600
Erreichbarkeit:
Täglich 24 Stunden, auch an Sonn- und Feiertagen.
Irrtümer über Selbsttötung:
Irrtum 1
„Jemanden auf das Thema Suizid ansprechen, bringt die Person erst recht auf die Idee, sich das Leben zu nehmen.“
Wer nicht gefährdet ist, wird es auch dann nicht tun, wenn man ihn darauf anspricht. Wer gefährdet ist, ist meist erleichtert, dass er angesprochen wird.
Irrtum 2
„Wer damit droht, sich das Leben zu nehmen, macht das sowieso nicht.“
Ein hoher Prozentsatz der Selbsttötungen wird vorher angekündigt.
Irrtum 3
„Wer schon mal einen Suizidversuch gemacht hat, versucht es nicht nochmal!“
Viele, die sich selbst getötet haben, haben vorher schon einmal einen Suizidversuch unternommen.
Irrtum 4
„Wer sich einmal mit Suizidgedanken trägt, wird diese Gedanken immer haben.“
Der Gedanke, sich das Leben zu nehmen, entsteht oft aufgrund einer akuten Krise, die wieder überwunden werden kann. Hierfür gibt es Hilfen!
Was tun, wenn ich einen Menschen in einer schweren Krise antreffe?
- freie Kapazität zur Verfügung stellen
- einen vertrauensvollen Kontakt herstellen
- ernstnehmen / wertschätzen / nichts bewerten
- aktiv zuhören
- konkret nach Suizidgedanken fragen
- vermitteln, dass es Hilfe gibt
- die eigenen Grenzen achten (nicht mehr versprechen als man halten kann)
- professionelle Hilfsangebote vermitteln bzw. dorthin begleiten